Erziehungsbeistandschaft

Flexible Kinder- und Jugendhilfen - FlexJ

Die Maßnahmen der Flexiblen Kinder- und Jugendhilfen finden überwiegend im gewohnten häuslichen Umfeld (Eltern- und Familiengespräche), sowie im näheren und weiteren Sozialraum (Lehrergespräche in Schulen, Begleitung zu Behörden, Freizeitaktivitäten, …) statt. Die Familienhelfer begleiten die Familien in zeitlich absehbaren Belastungs- und Lebenssituationen oder Krisen.
Die konkreten Ziele, Maßnahmen und Methoden erschließen sich aus der gemeinsamen Erarbeitung zwischen Eltern / Familie, zuständigem Sozialpädagogen des Jugendamtes, sowie dem jeweiligen Familienhelfer im Erstgespräch, sowie in den folgenden Hilfeplangesprächen.
Gemeinsam werden realistische Sichtweisen auf Problemstellungen gefunden, Lösungsstrategien erarbeitet und durchgeführt.
Ziel der Maßnahme ist, die jeweilige Familie in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen, gemeinsam Potentiale und Ressourcen zu entdecken und zu aktivieren, sowie die Einzelpersonen gemäß ihres Alters- und Entwicklungsstandes in eine angemessene Form der Eigenverantwortung und Verselbständigung zu entlassen.

Voraussetzungen für eine zielgerichtete Durchführung ist die Freiwilligkeit, Zustimmung und Mitwirkung aller von der Maßnahme betroffenen Personen.

Die Flexible Kinder- und Jungendhilfe richtet sich an Familien mit äußerst vielschichtigen und komplexen Problemlagen,

  • z. B. Familien mit Einzelkrisen, d. h. unerwartete Einzelereignisse wie Partnerverlust, Krankheit etc.
  • Familien mit Strukturkrisen, d. h. Familien mit Dauerbelastungen, z. B. wirtschaftlicher und sozialer Art

sowie an Kinder (ab 12 Jahre), Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern

  • mit familiären Problemen
  • die in ihrem sozialen Verhalten auffällig werden
  • mit Problemen im Lern- und Leistungsbereich, sowie in Ausbildung und Beruf
  • mit Gewaltbereitschaft
  • in akuten Konfliktsituationen
  • mit Anpassungsproblemen an veränderte Lebenssituationen (z. B. Scheidung der Eltern oder vom Partner,
    Tod eines Elternteils oder Partners, Umzug der Familie, Rückkehr aus einer stationären Jugendhilfeeinrichtung)
  • die durch legale oder illegale Drogen, Computer- oder Spielsucht gefährdet sind
  • mit Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer Arbeitsstelle
  • mit Problemen bei der Freizeitgestaltung
  • deren Eltern sich mit der Erziehung überfordert fühlen